Eine Schwammstadt als Möglichkeit zur Klimaanpassung bei Starkregen

Die Forschungsarbeiten in KARE zielen auf die Verringerung der Auswirkungen von Starkregenereignissen ab.

Eine mögliche Option in diesem Zusammenhang ist die Umgestaltung von Städten und Wohngebieten in Richtung auf eine „Schwammstadt“. Schwammstadt meint, dass fallender Niederschlag bei Starkregen möglichst lange zurückgehalten wird, bevor er in die Kanalisation und/oder die Bäche und Flüsse abfließt. Dadurch sollen Hochwasserspitzen gedämpft werden.

Technisch könnte das durch Gründächer mit ausreichender Substratgrundlage, durch Regenwasserzisternen, durch Mulden im Gelände, durch Zwischenspeicherung in Rigolen, durch ausreichend vorhandene Vegetation, und durch viele andere Maßnahmen erreicht werden (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1Abbildung 1: Beispiel des Prinzips einer Schwammstadt (Bildquelle: Stadt Wien https://www.wien.gv.at/umwelt/parks/schwammstadt.html)

Das Zurück- und Bereithalten von Regenwasser hilft auch bei den im Sommer immer häufiger auftretenden Wärmeinseln im Inneren unserer Städte, die negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden ihrer Bewohner haben. Denn Verdunstung von Wasser benötigt hohe Energiemengen, die dann nicht mehr für die Aufwärmung von Städten zur Verfügung stehen. D.h., viele der oben genannten Maßnahmen erhöhen das Potenzial für Verdunstung in den Städten und tragen somit zur Dämpfung der städtischen Wärmeinsel bei.

Vorteilhafte Konsequenz: viele der in KARE angedachten und in Vorbereitung befindlichen Maßnahmen für Kommunen und Städte helfen also nicht nur bei der Reduktion der nachteiligen Folgen von Starkregenereignissen sondern helfen gleichzeitig bei der Reduktion von Hitzeinseln. Eine wahre win-win-Situation.

 

Stefan Emeis, KIT, 27.07.2022