Erste Ergebnisse zur Wetter- und Klimakompetenz von Schülern

Die ersten Ergebnisse zur Messreihe 2020 wurden im September 2020 auf der 6. Österreichische Citizen Science Konferenz vorgestellt und in Proceedings of Science veröffentlicht.

Während des Sommers 2020 sammelten die Schüler:innen mit ihren selbstgebauten, low-cost Wetterstationen Daten zu Wetter und berichteten über die Auswirkungen des Wetters. Das Projekt umfasste einen Vor- und Nachtest zur Wetterkompetenz der Schüler:innen, zu ihrem Bewusstsein für den Klimawandel sowie zu ihren Erwartungen an das lokale Wetter vor dem Sommer und zu ihrer Wahrnehmung im Nachhinein.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Schüler im Allgemeinen ein gutes Gespür für Wetterrisiken haben, verglichen mit Vergleichswerten aus der Literatur. Ob das Alter der Schüler, d.h. auch die Erfahrung mit Wetterereignissen, bei den richtigen Antworten eine Rolle spielt, konnte nicht festgestellt werden. Die Ergebnisse zeigen aber auch ein deutlich höheres Wissen der Schüler über die beobachtete klimatische Veränderung der Temperatur im Vergleich zu den Daten aus der Literatur.

Die Erwartungen der Schülerinnen und Schüler sowie ihre Wahrnehmungen stimmen bei einem großen Teil der Wetterereignisse im Vergleich mit den tatsächlichen Beobachtungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) relativ gut überein. Zwei Einträge sind auffällig. Erstens, erwarteten die Schüler:innen für den Sommer weniger Gewittertage als klimatologisch nach DWD-Daten zu erwarten wäre. Im Nachhinein haben sie mehr Gewitter wahrgenommen, als tatsächlich eingetreten sind. Es ist zu beachten, dass die Gewitterhäufigkeit in diesem Zeitraum nur ein Viertel der klimatologischen Erwartung betrug. Zweitens, und das ist sehr auffällig, geben die Schüler sowohl vor als auch nach dem Sommer sehr hohe Werte für die Häufigkeit von heißen Tagen (>30◦C) und die Höchsttemperatur im Vergleich zu den DWD-Daten an. Besonders bemerkenswert ist die Angabe der Häufigkeit von heißen Tagen. Wir spekulieren, dass ein geringerer Wissensstand über Hitze nicht verantwortlich ist, wie ein Vergleich mit den Antworten zur Wetterkompetenz zeigt. Für die weitere Analyse werden wir auch die Daten der Messkampagne 2021 einbeziehen.

Abbildung 1

 

 

 

 

 

 

 

Kox et al. 2021: Fostering weather and climate literacy among pupils by engagement in a weather citizen science project. PoS.

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Erwartung und Wahrnehmung der Schüler bezüglich der Häufigkeit von Wetterereignissen vor und nach den Sommerferien 2020 (Kox et al. 2021)

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