Es wird wärmer und Regen wird intensiver

Auftaktveranstaltung des Projektes Klimaanpassung in der Region Oberland (KARE) stößt auf großes Interesse

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An der digitalen Auftaktveranstaltung des neuen von BMBF geförderten Verbundprojektes KARE (Klimaanpassung in der Region Oberland) nahmen knapp 80 Personen aus dem Oberland teil. Dies zeigt, wie wichtig und dringlich neben Klimaschutz inzwischen bereits die Anpassung an den Klimawandel auch im Oberland ist.

Besonders die Grußworte der beiden Landräte Anton Speer (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) und Olaf von Löwis (Landkreis Miesbach), sowie durch die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Weilheim, Angelika Flock verdeutlichten den hohen Bedarf die Klimaanpassung im Oberland anzugehen und das große Interesse der Region.

Der Einladung der Energiewende Oberland folgte ein hochkarätiges Publikum, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Regierung von Oberbayern und des Projektträgers DLR und vor allem aus wichtigen Akteuren der Kommunen und zuständigen Ämtern, aus Wirtschaft, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft sowie Ingenieuren des gesamten Oberlands und darüber hinaus.

Das Projektteam* von KARE stellte in einer kurzweiligen Veranstaltung die wichtigsten, aktuellen Erkenntnisse zur Klimaanpassung sowie die Inhalte des Projektes vor.

Starkregen wir häufiger und intensiver

Prof. Stefan Emeis vom KIT, Campus Alpin zeigte auf, dass es bereits jetzt im Oberland wärmer wird, mehr Niederschläge an weniger Tagen fallen und Starkregen häufiger und intensiver werden. Dies hat neben häufiger auftretenden, lokalen Überflutungen wie beispielsweise in Polling 2016 auch massive Folgen für Land- und Forstwirtschaft. Die Region wird künftig vermehrt Erdrutschen, Muren, Nassschnee und Lawinen rechnen müssen.

Soziale und wirtschaftliche Entwicklung in Kombination mit dem Klimawandel als große Herausforderung für das Oberland

Anschließend erläuterte Gesamtprojektleiter Prof. Matthias Garschagen (LMU München), dass vor allem auch soziale und ökonomische Veränderungen in Kombination mit dem Klimawandel die größten Herausforderungen für das Oberland darstellen werden. Daher liegt ein besonderes Augenmerk darauf die Kommunen und Ihre Bevölkerung stärker für die Klimawandelanpassung zu sensibilisieren. Im Rahmen des Projektes werden exemplarisch mit den zwei Pilotkommunen Garmisch-Partenkirchen und Weilheim planungsrelevante Instrumente für das kommunale Risikomanagement mit Praxispartnern entwickelt, erprobt und auf das gesamte Oberland übertragen. Anschließend gab es durch Dr. Anne von Streit, LMU München eine kurze Vorstellung der weiteren Projektpartner, die sich um die Bereiche Ökonomie (IFO, Greensurance, Dr. Sachs) sowie Erstellung von Sturzflutanalysen (Ingenieurbüro Dr. Blasy Dr. Øverland) kümmern. Auch der kurze Einblick in das Schwesterprojekt SchülerInnen Forschen (KARE-CS) durch Dr. Thomas Kox, LMU München stieß auf großes Interesse.

Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts

Im Projekt KARE steht die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Region im Mittelpunkt. Dies wird durch die vielfältige und regelmäßige Einbindung der regionalen Experten (Veranstaltungen, Newsletter, Netzwerk der EWO, etc.) in die Arbeit und Ergebnisse des Projektss sichergestellt. Um auch bereits die Auftaktveranstaltung dafür zu nutzen, wurden im zweiten Teil der Veranstaltung in drei Workshops die Herausforderungen und Anpassungserfordernisse an den Klimawandel im Oberland diskutiert. 

Stefan Drexlmeier und Elisabeth Freundl von der Energiewende Oberland zeigten sich am Ende der Veranstaltung sehr zufrieden. Neben knapp 50 aktiven TeilnehmerInnen per Videokonferenz konnte durch den parallel dazu angebotenen Livestream fast 40 weitere Interessierte zuhören. Livestream und Dokumentation zur Veranstaltung stehen unter www.energiewende-oberland.de und auf Youtube auf dem Kanal der Energiewende Oberland zur Verfügung.


*Projektteam KARE:

LMU, München (Projektleitung), EWO (Co-Leitung), KIT, Campus Alpin und IFO Institut aus München, externe Partnern Ingenieurbüro Dr. Blasy Dr. Øverland, Greenensurance Stiftung und Dr. Rainer Sachs (Risikoforscher)