Unravelling the capacityaction gap in flood risk adaptation
by Annika Schubert, Anne von Streit and Matthias Garschagen
Abstract
Against the backdrop of increasing climate risks, strengthening the adaptive capacity of citizens is crucial. Yet, the usefulness of the concept of adaptive capacity is currently limited for science and policy, as it is neither clear what exactly constitutes adaptive capacity nor whether capacity translates into adaptation action. Drawing on survey data from 1,571 households in Southern Germany collected in 2022, we use regression analysis to examine the relationship between adaptive capacity indicators and the implementation of pluvial flood risk adaptation measures. Our results confirm a capacity-action gap, as high levels of adaptive capacity do not necessarily translate into household adaptation action. Widely used generic capacity indicators such as income and education are less important for adaptation decisions while specific capacity indicators, such as risk perception, damage experience and motivation, lead to action. We found initial evidence of a nonlinear effect: while a certain stock of financial and human capital is required, additional capital gains do not translate into additional adaptation action. Thus, enhancing the specific capacity of households should be a priority, as generic assets alone will not suffice to cope with climate risk.
Vor dem Hintergrund zunehmender Klimarisiken gewinnt die Stärkung der Anpassungskapazität privater Haushalte an Bedeutung. Der praktische Nutzen des Konzepts bleibt jedoch bislang begrenzt, da weder eine einheitliche Definition von Anpassungskapazität vorliegt noch hinreichend geklärt ist, inwiefern diese tatsächlich in Anpassungshandeln mündet. Auf Basis einer Befragung aus dem Jahr 2022, erhoben bei 1.571 Haushalten im Bayerischen Oberland, analysieren wir mittels Regressionsmodellen den Zusammenhang zwischen verschiedenen Anpassungskapazitätsindikatoren und der Umsetzung präventiver Maßnahmen gegenüber pluvialen Überflutungsereignissen. Unsere Ergebnisse bestätigen das Bestehen einer sogenannten Kapazitäts-Handlungs-Lücke: Hohe Anpassungskapazität führt nicht zwangsläufig zu entsprechendem Anpassungshandeln. Generische Indikatoren wie Einkommen und Bildungsniveau erweisen sich dabei als nur begrenzt aussagekräftig für Anpassungsentscheidungen, während spezifische Merkmale – etwa Risikowahrnehmung, eigene Schadenserfahrung und Motivation – zentral sind. Zudem deuten unsere Analysen auf einen möglichen nichtlinearen Zusammenhang hin: Zwar ist ein gewisses Maß an finanziellen und humankapitalbezogenen Ressourcen erforderlich, darüber hinausgehende Ressourcen führen jedoch nicht zwangsläufig zu verstärktem Anpassungshandeln. Die Ergebnisse legen nahe, dass Strategien zur Stärkung der Anpassungskapazität vor allem auf spezifische Kapazitäten fokussieren sollten – denn Ressourcen allein reichen nicht aus, um der wachsenden Bedrohung durch Klimarisiken wirksam zu begegnen.