Arbeitsplan von KARE

Der Umgang mit Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hitzewellen stellt Kommunen vor große Herausforderungen. KARE II entwickelt konkrete Produkte und Planungshilfen, die Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel effektiv unterstützen:

  • Klimainformationskarten für Starkregen und Hitze
  • Bewertung von Klimarisiken: Starkregen und Hitzewellen
  • Planhinweiskarten integrierte Risikoszenarien
  • Handlungsempfehlungen für die Festlegung von Anpassungszielen
  • Maßnahmenkataloge und Maßnahmensteckbriefe
  • Bewertung von Schwammstadtmaßnahmen
  • Tool zur Maßnahmenbewertung
  • Digitale Informations-Plattform, die alle Ergebnisse öffentlich zugänglich macht

KARE II erarbeitet Lösungsansätze, wie eine erfolgreiche Klimaanpassung auf regionaler und kommunaler Ebene gestaltet werden kann.

Leitung: LMU, EWO

AP1 fördert die Co‐Produktion von Wissen sowie den Wissenschafts‐Praxis Dialog und stellt das erfolgreiche Projektmanagement sicher. Die Projektkoordination erfolgt gemeinsam durch Wissenschaft (LMU) und Praxis (EWO).

Leitung KIT/IMK-IFU

In AP2 werden regionalisierte und lokal verfeinerte Klimainformationen sowie Clusterkarten zu hydrometeorologischen Extremen (Starkregen und Hitze) für die Klimafolgenanalyse bereitgestellt. Aus den Klimadaten werden Änderungen in der Statistik von Starkniederschlägen und Hitze in der Region Oberland abgeleitet. Aus den Ergebnissen werden konkrete Klimainformationsprodukte (Hitze‐ und Starkregen‐Klimakarten) für die Digitale Informationsplattform erarbeitet.

Leitung KIT/ IMK-IFO; BØ

In Arbeitspaket 3 wird die Wirksamkeit von Schwammstadt-Maßnahmen im Hinblick auf Starkregen und Hitze untersucht. Es werden Methoden entwickelt und getestet, wie Elemente der Schwammstadt in hydraulischen Modellen und flächenbasierten Klimamodellen abgebildet werden können. Die Maßnahmen der Schwammstadt werden exemplarisch in der Pilotkommune Weilheim für unterschiedliche Lastfälle (Jährlichkeiten, Dauern, Niederschlags‐ und Hitzeverteilungen) und Szenarien berechnet und deren Nutzen bewertet.

Leitung: LMU

AP 4 erstellt Expositions- und Verwundbarkeitsindikatoren für Haushalte und Unternehmen und verknüpft sie mit Flächenszenarien zu Verwundbarkeitsszenarien für Hitze und Starkregen. Diese werden in Planhinweiskarten aufbereitet und mit Akteuren aus der Praxis bewertet. Die Karten enthalten wertvolle Informationen für eine vorausschauende kommunale Anpassungsplanung.  

Leitung: LMU

AP 5 erstellt integrierte Risikoszenarien, die Hitze- und Sturzflutgefahren unter dem Einfluss des Klimawandels sowie sozioökonomischer Entwicklungen abbilden. Basierend auf diesen Szenarien werden mit kommunalen Akteuren Anpassungsziele diskutiert und konkrete Anpassungserfordernisse abgeleitet. Die Risikoszenarien werden zu Planhinweiskarten aufbereitet, die Kommunen bei der Vorbereitung auf zukünftige Starkregen- und Hitzeereignisse sowie in der Flächennutzungs- und Bauleitplanung unterstützen.

Leitung: ifo, LMU

AP 6 erstellt Kataloge mit Maßnahmen zur Anpassung an Starkregen und Hitze. Ein multikriterieller Bewertungsrahmen ermöglicht die vergleichende Bewertung dieser Maßnahmen. Dieser Bewertungsrahmen wird auf drei exemplarische Maßnahmenbündel (Schwammstadt, private Vorsorge, Versicherungen) angewendet und gemeinsam mit kommunalen Akteuren erprobt und zu einem Tool für die Bewertung von Maßnahmen aufbereitet.

Leitung: LMU

Basierend auf Befragungsdaten analysiert und bewertet AP 7 die Anpassungskapazitäten von Kommunen und Haushalten. Im Fokus steht die Anpassungsfähigkeit kleiner und mittlerer Kommunen sowie das Zusammenspiel zwischen kommunalen und individuellen Anpassungskapazitäten.

Mittels einer Unternehmensbefragung wird die Bereitschaft von Unternehmen analysiert, höhere Steuern (insbesondere Gewerbesteuer) in Kauf zu nehmen, um Investitionen in die lokale Infrastruktur zur Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.

Leitung LMU

AP 8 widmet sich der Frage, wie eine effektive Risiko‐Governance und Risiko‐Kommunikation, kommunal im Zusammenspiel mit unterschiedlichen administrativen Ebenen, etabliert werden kann, wo aber auch die Grenzen liegen. Hierfür wird erstens die Verteilung von Verantwortlichkeiten bei der Klimaanpassung analysiert und zweitens erhoben, wie in Kommunen mit limitierten Ressourcen Anpassungshemmnisse überwunden werden.

Leitung EWO; LMU

AP9 widmet sich dem Aufbau eines interkommunalen Netzwerkes mit dem Ziel, die Anpassungskapazitäten der Kommunen durch Vernetzung, gemeinsames Lernen und gezieltes Coaching zu steigern. Im Rahmen der Netzwerktreffen werden die von KARE entwickelten Produkte getestet. Das Netzwerk stellt einen Piloten dar, wie Klimaanpassung auf regionaler Ebene institutionalisiert und ressourceneffizient interkommunal organisiert werden kann.

Leitung EWO; LMU

Ziel dieses Arbeitspaketes ist der Aufbau einer digitalen, regionalen Klimainformationsplattform, die allen Kommunen im Oberland einen leichten Einstieg in die Klimawandelanpassung allgemein und in das Starkregenrisiko‐ und Hitzemanagement im Speziellen ermöglicht. Auf der Plattform werden Daten und Informationen zur Klimawandelanpassung verständlich aufbereitet und dargestellt. Hierfür wird die bestehende Projektwebseite von KARE als Grundlage genutzt und projektbegleitend weiterentwickelt und umgebaut. Die Entwicklung der Plattform erfolgt in engem Austausch mit regionalen Akteuren und soll Kommunen den Zugang zu Informationen sowie die Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen erleichtern.